Home

Collegium vocale

Chronik

Termine - Konzerte

Nächstes Konzert

Pressestimmen

CDs

Kontakt

 

  

Hier die Kritik vom Konzert in Neukirchen, erschienen in der RP am 06.01.2015:

 

Dies ist die Kritik vom Konzert in Neukirchen-Vluyn, erschienen in der WAZ-NRZ am 06.01.2015:

Ein weiterer Bericht zum Konzert in Neukirchen aus den Sonntags-Lokalnachrichten vom 11.01.2015

 

Ein Bericht, der in den SELK-News erschienen ist:

"Ehre sei dir, Gott, gesungen"
SELK - Collegium vocale: Bachs Weihnachtsoratorium (Teil II)  

Bochum/Neukirchen-Vluyn, 10.1.2015 - selk - Das  vergangene Wochenende stand für das Collegium vocale der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) ganz im Zeichen der beiden Aufführungen des Weihnachtsoratoriums (Teil II) von Johann Sebastian Bach. Musiziert wurden die sogenannten nachweihnachtlichen Kantaten vier bis sechs, die der große Thomaskantor für die Zeit von Neujahr bis Epiphanias komponierte und die 1735, also vor genau 280 Jahren, erstmals in St. Thomas und St. Nicolai am Neujahrstag, am Sonntag nach Neujahr und am Epiphaniasfest in Leipzig erklangen. Die Kantate 4 - so in den ausführlichen Hinweisen im Programmheft - ist "kein Silvester-Feuerwerk mit Pauken und Trompeten zu Beginn des neuen Jahres, sondern die Beschäftigung am ,Fest der Beschneidung' mit der Namensgebung Jesu." Den Kantaten 5 und 6 "liegt die Geschichte von den drei Weisen nach Matthäus 2 zugrunde". Es ist großartige Musik, die in keinster Weise hinter dem bekannteren Teil I des Weihnachtsoratoriums mit seinem "Jauchzet, frohlocket" zurücksteht.

Die Zuhörerinnen und Zuhörer in der Kreuzkirche der SELK Bochum-Hamme am 3. Januar und in der voll besetzten evangelischen Dorfkirche Neukirchen am 4. Januar erlebten zwei großartige, alle überzeugende Aufführungen. Die Westdeutsche Allgemeine / Neue Rhein Zeitung titelte ihre Konzertkritik mit "Überzeugende Aufführung". Die Rheinische Post überschrieb ihren Beitrag mit "Konzert voller Hoffnung" und nimmt so Bezug zum Programmheft, in dem der Wunsch von Chorleiter Hans-Hermann Buyken (Kamp-Lintfort) zu lesen war, "dass tiefe Weihnachtsfreude uns auch weiterhin erfüllt, eine Freude, die auch dieses Konzert überdauert, die der dankbaren Gewissheit entspringt, dass Christus ,Tod, Teufel, Sünd und Hölle' zerstört hat, dass ,wir in Jesu Händen ruhn', hier und in Ewigkeit." Sie stellt fest: "Diese Grundidee prägte die Aufführung. Zwischen konzertantem Glanz und himmlischer Freude schlossen sich für eine Weile die Fenster der Welt und die Schönheit der Bachschen Musik konnte ihren ganzen Zauber entfalten."

Weiter heißt es dort: "Mit zügigem, aber nie forciertem Tempo ließ Hans-Hermann Buyken in stetem Vorwärtsdrängen eine beschwingte und dennoch in sich ruhende und feinnervige Interpretation mit einem frischen und gänzlich unpathetischen Bach-Klang entstehen. Der bestens vorbereitete Chor berührte durch sichere Intonation, homogenen Gesamtklang und gute Textverständlichkeit (und) durch eine erfreulich natürlich wirkende Phrasierung".

Für den beschriebenen und an anderer Stelle als "leuchtend schillernd" charakterisierten Gesamtklang mitverantwortlich war das Cölner Barockorchester, ein Ausnahmeorchester, Spezialist für historische Aufführungspraxis, das von der Presse als "Instrumentalensemble der Sonderklasse" bezeichnet wird, das "mit vitaler, schier ansteckender Spiellust in ausgewogener Balance" mit dem Chor und den Vokalstimmen agierte.

Theresa Nelles (Sopran), Alexandra Thomas (Alt), Wolfgang Klose (Tenor, Evangelist) und Joachim Höchbauer (Bass) überzeugten durch souveräne Stil- und Intonationssicherheit durchgängig in ihren Rezitativen und teils sehr konzertant angelegten Arien. Besonders bei der sehr kunstvoll aufgebauten sogenannten "Echo-Arie" des Sopran mit höchst einfühlsam musizierender Oboe hätte man eine Stecknadel in der Kirche fallen hören können. Das bestätigende "Echo" des Christuskindes (Echo-Sopran) erklang in beiden Aufführungen von der Kanzel aus.

Die Besucher erlebten - so Karl-Heinz Saretzki, Kirchenmusikdirektor und ehemaliger Landesposaunenwart, in seinem Bericht für den Gemeindegruß der Bochumer Kreuzgemeinde - "hervorragend interpretierte Musik des Barock bei den Arien und Chören wie auch den meditativ-andächtigen Auslegungen bei den Choralsätzen". Nach dem ergreifenden Schlusschoral "bei Gott hat seine Stelle das menschliche Geschlecht" herrschte einen faszinierenden Moment andächtige Stille in der Kirche, bevor der minutenlange Applaus einsetzte.
--------------------
Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK - Gesamtkirche
 

Und zuletzt noch der Bericht eines Konzertbesuchers von Samstag, 03.01. in Bochum:

Ehre sei dir, Gott, gesungen - Bachs Weihnachts-Oratorium in Hamme

 Nach der Aufführung der ersten drei Teile des Weihnachts-Oratoriums in der Christuskirche (Stadtmitte) konnten Freunde des wohl bekanntesten Werkes von Johann Sebastian Bach nun auch die letzten drei Kantaten (Neujahr bis Epiphanias) in der Kreuz-Kirche erleben. Zum wiederholten Mal musizierte das Collegium Vocale, der überörtliche Projektchor der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche, gemeinsam mit dem Cölner Barock-Orchester und namhaften Solisten. Diese Aufführung am 3. Januar 2015 wurde nicht nur für Liebhaber Bachscher Musik, sondern auch für Kenner historischer Aufführungspraxis zu einem Erlebnis und Genuss. Das kleine Orchester mit ihrem Konzertmeister Andreas Hempel musizierte auf historisch-alten Instrumenten (Violinen, Naturtrompeten und Naturhörner ohne Ventile, Oboen ohne Klappen, Fagott und Continuo-Orgel) und begleitete  die hervorragenden Solisten und jungen Stimmen des Chores in überzeugender Manier. 

Wolfgang Klose als Tenor überzeugte nicht nur als Evangelist, sondern auch als Solist in seinen  beiden Arien mit zwei Violinen (Ich will nur dir zu Ehren leben) und mit zwei Oboen (Nun mögt ihr stolzen Feinde schrecken). Von Bach bewusst konzertant angelegt, verlangten beide Arien von allen Beteiligten Virtuosität und gutes Zusammenspiel. Auch die drei anderen Gesangs-Solisten zeigten bei ihren Arien Stilsicherheit bei großem Klangvolumen. Theresa Nelles (Sopran) sang zuerst die konzertante Arie „Nur ein Wink von seinen Händen“, später die kunstvoll aufgebaute Echo-Arie „Flößt, mein Heiland, auch den allerkleinsten Samen“ mit dem Echo-Sopran und der Oboe. Herrlich und überzeugend. Für Alexandra Thomas (Alt) gibt es bei den Teilen 4-6 des Oratoriums keine eigene Arie, dafür mehrere starke Einsätze in Terzetten und Duetten. Besonders eindrucksvoll ist immer wieder das Terzett „Ach, wann wird die Zeit erscheinen?“, wo der Alt die Fragen des Sopran und Tenors mit impulsiven Einwürfen beantwortet „Mein Liebster herrschet schon!“ Der Bass  muss in seiner Arie im konzertanten Spiel mit der Oboe nicht nur einen langen Atem, sondern auch viele hohe Töne leisten, die Joachim Höchbauer mit Bravour und Einfühlung meisterte. Zudem ist der Bass bei mehreren Rezitativen im Wechsel mit Choralzeilen beteiligt.

Alle Ensemblestücke wurden nachhaltig im Zusammenspiel mit dem Orchester gestaltet. Schließlich durfte wieder einmal Dirigent Hans-Hermann Buyken bewundert werden, wie er routiniert und einfühlsam seinen Projektchor der SELK und das Barock-Orchester durch die Kantaten führte. Besonders gefielen dabei seine Interpretationen der Choräle wie z.B. „Dein Glanz all Finsternis verzehrt“ und „Ich steh an deiner Krippen hier“. Die Choräle als von Bach gedachte Antworten oder Gebete der Gemeinde wurden zu stillen Höhepunkten der gesamten Aufführung. Ebenbürtig neben den Solisten – vokal und instrumental – war das Collegium vocale, das in den drei Eingangschören der Kantaten (Fallt mit Danken / Ehre sei dir, Gott, gesungen / Herr, wenn die stolzen Feinde schnauben) die von Bach kunstvoll fugierten und kolorierten Stimmführungen intonierten. Gemeinsam mit den festlich schmetternden Trompeten, den klangvoll intonierenden Hörnern und den virtuos näselnden Oboen wurden diese Chöre zu großartigen leuchtend schillernden Klangbildern. So überzeugend kann man diese Chorsätze nicht immer hören!    

Die Besucher erlebten an diesem Abend hervorragend interpretierte Musik des Barock bei den Arien und Chören wie auch meditativ-andächtige Auslegungen bei den Choralsätzen. So war es verständlich, dass die Zuhörer sich mit lang anhaltendem Applaus bedankten. Die Gemeinde in Hamme darf glücklich und dankbar zugleich sein für dieses unerwartet musikalisch großartige Angebot zur Nachweihnachtszeit. Gäste sollten sich Ort und Interpreten merken, damit beim nächsten Mal die Kirche besser gefüllt ist. Chor, Solisten und Orchester lohnen sich!

Karl-Heinz Saretzki     (KMD u ehem. Landesposaunenwart)

     
zurück